Bis 1885 war das heutige Haus Marktplatz 12 Gastwirtschaft und Posthaltung mit Pferdestallung für die Postkutschen. Ursprünglich Gasthof „Zum Weißen Roß“ wurde er ca. 1920 in Gasthof – und später in Hotel „Alte Post“ umbenannt. Das Hotel stellte 1998 seinen Betrieb ein.
Auf eine weitere Besonderheit aus Gräfenbergs Geschichte weist die ebenfalls von G. Prell 1927 geschaffene Bemalung des Hauses hin: Die Stadtkapelle hat zu Ehren des damals im Gasthof „Zum Weißen Roß“ einquartierten preußischen Generals Franz Friedrich von Mecklenburg-Schwerin ein Ständchen gespielt und sammelt die als Dank ausgeworfenen Süßigkeiten vom Boden auf. In der Nacht zuvor, vom 30. zum 31. Juli 1866, hatte der General mit dem bayerischen Oberst Roth im Hotel einen Waffenstillstand für den fränkischen Kriegsschauplatz vereinbart, wodurch der deutsche Bruderkrieg zwischen dem von Preußen angeführten Norddeutschen Bund und Österreich, auf dessen Seite Bayern kämpfte, in unserem Raum beendet wurde.
Wir verlassen nun den Marktplatz in westliche Richtung und gehen auf ein Fachwerkhaus mit der Jahreszahl 1669 über der Haustür, der alten Drogerie, zu.