Wir stehen nun an der westlichen Stadtmauer, die nach der Stadterhebung im Jahr 1371 im 14. und 15. Jahrhundert erbaut wurde. Ursprünglich besaß sie einen Wehrgang. Im Stadtgraben fließt die Kalkach, die beim Steinbruch Deuerlein entspringt. Die letzte Restaurierung der Mauer fand im Jahr 1998 statt. Seither wird sie von den Altstadtfreunden gepflegt.
Das Haus auf der westlichen Seite rechts von uns (Zagelhaus) wurde im Jahr 1607 auf dem ehemaligen „Burgstall“ (Schlossplatz) erbaut, den Resten der ersten Burganlage in Gräfenberg, die sich zwischen heutiger Bahnhofstraße und dem Bacheinschnitt der Kalkach bis zur Obermühle erstreckte. Die Burganlage wurde vermutlich weit vor der eigentlichen Stadtbefestigung errichtet. Das Haus wurde ab 1733 als Hafnerhaus benutzt. Es verfügt über interessante Kreuzgewölbe.
Das kleine Fachwerkhäuschen vor uns wurde im Jahre 1778 als Brennhäuschen eines Hafners erbaut.
Mit Hilfe der Altstadtfreunde wurde dieses sicherlich einmalige Baudenkmal 2004 vor dem Verfall bewahrt.
Eindrücke aus dem Winter 2020/21, in dem die Altstadtfreunde den Gräfenbergern abends durch die Beleuchtungsanlage den Lockdown etwas zu versüßen versuchten: